Die Schreiner:innen EFZ übernehmen eine inspirierende Rolle: Im 2. Lehrjahr treten sie als Botschafter:innen ihres Berufs auf und stellen diesen in ihrer ehemaligen Volksschule vor – und das kurz vor der Berufsmesse Mitte November. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler, die kurz vor der Berufswahl stehen, für die Schreinerlehre zu begeistern. Besonders hervorgehoben wird dabei die Möglichkeit einer bilingualen Ausbildung. Diese verbindet Deutsch und Englisch, stärkt internationale Kompetenzen und erhöht die Attraktivität der Lehre.
Ein handlungsorientierter Auftrag nach PERMA
Das Projekt orientiert sich am PERMA-Modell der Positiven Psychologie, das darauf abzielt, persönliches Wachstum und Wohlbefinden zu fördern. Der Ambassador Day integriert die fünf Dimensionen des Modells auf folgende Weise:
Positive Emotionen (P): Die Lernenden erfahren Freude und Stolz, indem sie ihre Erfahrungen mit dem Schreinerhandwerk weitergeben. Der Austausch mit Schüler:innen und Lehrpersonen schafft zusätzlich Wertschätzung und Anerkennung.
Engagement (E): Die Vorbereitung und Durchführung der Präsentation fordert die Lernenden heraus, ihre Kompetenzen in Organisation, Präsentation und Reflexion weiterzuentwickeln.
Beziehungen (R): Die Hauptprobe der Präsentation vor der Schreinerklasse fördert Peerfeedback, stärkt den sozialen Zusammenhalt und unterstützt den Klassengeist.
Sinn (M): Als Botschafter:innen erleben die Jugendlichen die Bedeutung ihrer Rolle und ihres Berufs. Sie vermitteln die Chancen der bilingualen Schreinerlehre und geben Einblicke in deren Mehrwert.
Erfolge (A): Positive Rückmeldungen von Schüler:innen und Lehrpersonen stärken das Selbstbewusstsein der Lernenden und zeigen die Wirksamkeit ihres Engagements.
Dieses Konzept verbindet Lernen und Persönlichkeitsentwicklung auf ideale Weise und unterstützt die Jugendlichen in ihrer beruflichen und persönlichen Entfaltung.
Ein Projekt mit Mehrwert
Der Ambassador Day ist ein fächerübergreifendes Projekt, das vielfältige Vorteile bietet, siehe Feedbacks der Klasse Sr23a bili weiter unten:
Für die Lernenden: Es stärkt ihre Selbstwirksamkeit, Handlungskompetenz und Eigenverantwortung.
Für die Volksschüler:innen und -lehrer:innen: Sie erhalten einen authentischen Einblick in die Schreinerlehre und ihre vielseitigen Möglichkeiten.
Für die Berufsfachschule: Das Projekt erhöht die Sichtbarkeit des Schreinerberufs und des bilingualen Ausbildungsangebots. Gleichzeitig fördert es die fächerübergreifende Zusammenarbeit im Lehrpersonen-Team.
Der Ambassador Day zeigt, wie handlungsorientiertes Lernen nicht nur Kompetenzen stärkt, sondern auch Begeisterung für einen Beruf weckt – ein Gewinn für alle Beteiligten!
Und wie bewerten die Lernenden das Projekt: Einige Feedbacks der Sr23a bili…
Wie hast du den Ambassador Day an deiner alten Schule erlebt?
Es war ein sehr angenehmes Klima, deshalb konnte ich mich auch gut auf meinen Vortrag konzentrieren. Viele gute Fragen von der Lehrperson.
Für mich war es ein spannender und lehrreicher Morgen. Ich konnte den Schülern was für die Zukunft mitgeben und ihnen meinen Werdegang aufzeigen (Gymi, Sek, 10te, Lehre etc.).
Es hat sehr Spass gemacht, anfangs war ich sehr nervös, aber als ich gemerkt habe dass die Kinder mich ernst nehmen und ich anfing frei zu sprechen und Fragen zu beantworten und tiefer ins Thema zu gehen, war es viel lockerer. Schweizerdeutsch zu sprechen half sicher auch.
Wie hat es sich angefühlt wieder in deinem alten Schulhaus zu sein?
Es kamen viele alte Erinnerungen auf. Es war eine schöne Zeit dort und es war irgendwie ein schönes Gefühl.
Es war ein lustiges Gefühl, die Kinder auf dem Pausenplatzt fast das gleiche machen wie wir dazumal.
Habe daran gedacht wie schön das war keine Verpflichtungen zu haben..
Was hat dir an deiner Präsentation besonders gefallen?
Gute Powerpoint und dass ich Gegenstände aus dem ÜK mitgebracht habe.
Ich habe (soweit ich das beurteilen kann) ziemlich wenig äähm gesagt und frei gesprochen, habe somit meine persönlichen Ziele erreicht.
Dass ich frei sprach.
Haben die Schüler viele Fragen gestellt?
Nein, nur die Lehrerin.
Die Kinder haben interessiert zu gehört und gut mitgemacht.
Ja, obwohl ich nicht gesagt habe sie können einfach reinfragen, haben sie es dann gemacht. Das nächste Mal werde ich das sagen vor dem Vortrag, dass man einfach fragen darf, so wird es lebendiger.
Wie war die Rückmeldung deiner Lehrperson?
Sie sagte, dass ich es toll gemacht habe und es sie gefreut hat, als ich ihr die Anfrage geschickt habe.
Es sei eine gute Präsentation gewesen mit einem guten Einblick in den Beruf.
Sie fand es cool zu sehen wie es mir geht und dass ich Freude daran habe was ich den ganzen Tag mache.
Würdest du in der Vorbereitungsphase deiner Präsentation etwas anders machen?
Früher anfangen mit der Präsentation, sonst alles gut.
Die Präsentation ein wenig früher anfangen.
Nein, ich finde, man soll keinen Text auswendig üben, nur eventuell Stichworte in die Präsentation oder auf ein Zetteli schreiben, die man noch ansprechen möchte.
Was hältst du von der Idee, den Ambassador Day bei allen Klassen der Fachgruppe Schreiner und Schreinerinnen im 3. Semester durchzuführen?
Eine super Idee. Ich wäre damals froh gewesen, wäre jemand wie ich in meine Klasse gekommen.
Finde ich eine gute Idee, da es für die Schüler die sich langsam Gedanken über ihren Beruf machen müssen einen kleinen Einblick in unseren bekommen.
Eine gute Idee, es gefällt sicher nicht jedem, aber ich würde es sehr gerne sogar nochmals machen.
Fotos / Feedbacks: A big thank you to the Ambassadors Sr23a bili!
Autoren: Oliver Merz, Fachlehrer Schreiner und bili & Liv Wolfermann, Lehrerin für ABU und bili
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